Facebook und die Namenspolitik

Facebook von Zarahzeta®

Fliegende Möwen über dem Stadtsee

 

 

 ____________________________________________________

 

 

Social Media - Facebook - Erfahrungsbericht

 

 ____________________________________________________

 

 

 

Zerbrochener Spiegel

 Textanker

 ____________________________________________________

 

 

 

Meine Erfahrung als Künstlerin mit Facebook

Blogtext im Schnee

In diesem Blog beschäftige ich mich als Betroffene sehr aus-führlich mit dem Thema "Facebook und die Namenspolitik & Fa-cebook = Datensammler vs. Datenschutz", um darauf aufmerk-sam zu machen, wie Facebook in Sachen Namenspolitik daten-schutzrechtlich in meinen Augen mehr als bedenklich gegen seine Nutzer vorgeht und dabei deren Persönlichkeitsrechte missachtet.

 

Datenschützer in Deutschland versuchen schon seit langem, gegen Facebook vorzugehen. Ich frage mich nach wie vor, wa-rum bisher alles versagt, um die Nutzer/Verbraucher vor dem in meinen Augen unverantwortlichen und diskriminierenden Vorge-hen von Facebook zu schützen.

 

Gerade in puncto Datenschutz sollte es doch möglich sein, einen Benutzernamen nach Wahl zu nutzen, um die eigene Privatsphäre und persönliche Daten nach außen hin schützen zu können, damit der richtige Name nicht ungewollt für jedermann und besonders wildfremde Personen einsehbar und somit öffentlich zugänglich ist. Und wenn sich jemand aus was für Gründen auch immer mit seinem Kose-, Wunsch- oder Künstlernamen schützen, identifizieren und/oder ausleben möchte, dann sollte es nicht im Ermessen von Facebook liegen, ob er es darf oder nicht.

 

In meinem Fall hatte ich mehrere Jahre unter meinem Künstlernamen ganz normal einen Facebook-Account ge-führt und mit meinen Freunden kommuniziert. Dann wurde dieser plötzlich gesperrt aufgrund des Verdachts, dass mein Name nicht authentisch sein könnte. Obwohl ich daraufhin die von Facebook verlangten Nachweise vorgelegt und meine Authentizität verifiziert habe, darf ich bis heute nicht meinen Künstlernamen als Nutzernamen benutzen.

 

Ich führe seitdem lediglich eine reine Künstlerseite und habe meinen persönlichen Account deaktiviert. Im Nachste-henden schildere ich noch einmal im einzelnen meinen Fall und den genauen Ablauf in dieser Sache.

 

 ©Zarahzeta®

 

 Textanker

 

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *  * * * * * * * * * * * * * * * * * *

 

 

 

Facebook & die Namenspolitik

Facebook verfolgt eine merkwürdige Namenspolitik mit eigenen Namens- und Ausweisrichtlinien, die, wie ich leider erfahren durfte, nicht nachvollziehbar sind und offensichtlich nach reiner Willkür von Facebook angewendet werden. Es wird vorgeschoben, dass es um die Sicherheit der Gemeinschaft geht und jeder Nutzer seinen realen Namen angeben muss. Sobald Facebook, wie auch immer, vermutet, dass es sich nicht um einen Realnamen handeln könnte, wird das betreffende Nutzerkonto einfach deaktiviert, und der Betroffene steht plötzlich in der Beweispflicht.

 

Handelt es sich um den Realnamen, muss der Betroffene von Facebook zugelassene „Ausweise“ vorlegen, damit das Nutzerkonto wieder aktiviert wird. Handelt es sich um einen Künstlernamen, unter dem man im Alltag lebt, arbeitet und bekannt ist, hat man schlechte Karten, denn, auch wenn man die von Facebook zugelassenen „Aus-weise“ vorweisen kann, also Nachweise erbringt und zusätzlich noch den Künstlernamen durch den bürgerlichen Identitätsnachweis verifiziert, liegt es im Ermessen von Facebook, ob der Künstlername zugelassen wird oder nicht.

 

Im Ganzen werden von Facebook Unterschiede gemacht bei:

 

1. Allerweltsnamen, die nicht pauschal überprüft werden, und Namen, bei denen es sich durchaus um Realnamen handeln kann, die aber ungewöhnlich oder selten sind oder vielleicht lustig klingen, bei denen ein Fake-Account un-terstellt wird.

 

2. Künstlern egal welchen Genres, bei denen Facebook entscheidet, wer seinen Künstlernamen privat nutzen darf und wer nicht bzw. welcher Künstler unter seinem Künstlernamen ein Privatprofil haben darf und welcher nicht.

 

3. sogenannten Randgruppen, wo gerade in letzter Zeit für einige von ihnen Ausnahmen gemacht wurden, für an-dere wiederum nicht.

 

Sehr interessant ist, dass man als Betroffener überhaupt keinen Ansprechpartner bei Facebook finden kann, da der Support abgeschafft worden ist. Facebook ist direkt nicht kontaktierbar. Es gibt lediglich sogenannte Kontakt-formulare, mit denen man versuchen kann, die Angelegenheit zu klären. Dieses gestaltet sich allerdings als sehr schwierig, da diese vorgefertigten Kontaktformulare nur darauf ausgerichtet sind, dass man von Facebook zugelassene „Ausweise“ senden kann, um den Namen nachzuweisen. Es gibt keine Kommentarfunktion, um das Anliegen irgendwie beschreiben/erklären, geschweige denn Fragen stellen zu können, was ja wohl auch so gewollt ist. Diese Kontaktformulare werden allesamt automatisiert beantwortet und die eingereichten Nachweise ver- schwinden im OFF.

 

In meinem Fall stört sich Facebook vermutlich an meinem Künstlernamen „Zarahzeta“, unter dem ich nun einmal auch im Alltag lebe, arbeite, bekannt bin und mich alle meine Freunde so nennen. Oder es ist der eigentlich nicht vorhandene Nachname. Ich kann nur mutmaßen, da ich von Facebook keine Antwort außer diesen automatisierten Benachrichtigungen erhalte, obwohl ich entsprechende Nachweise vorgelegt habe.

 

Ich hatte vor ein paar Jahren ein Privatprofil bei Facebook angelegt, um dort mit Freunden und Familie kommu-nizieren können. Allerdings hatte ich seinerzeit bereits das Problem bei der Anmeldung, dass ich unbedingt einen Nachnamen angeben musste. Da man mich seit 2007 auch unter „Zarahzeta Merlin“ kennt, hatte ich also diesen Namen angegeben.

 

So hatte ich bis vor Kurzem neben meiner öffentlichen Facebook-Künstlerseite „Zarahzeta“ jahrelang mein privates Profil auf Facebook, wo ich für meine Freunde & Familie da war und mit ihnen Fotos, Geschichten/Kommentare und manchmal auch Kummer geteilt habe. Dieses private Profil war für mich sehr wichtig, da ich neben dem öffent-lichen Leben wie jeder andere auch ein Privatleben habe und dort den persönlichen Kontakt zu meinen Freunden pflegen konnte.

 

Vor fast 4 Wochen (07.04.15) war plötzlich mein Facebook-Konto deaktiviert, und ich wurde aufgefordert, meinen richtigen Namen anzugeben. Ich hatte keine Möglichkeit, mich einzuloggen oder auf diese Aufforderung zu rea-gieren.

 

Zunächst hatte ich überlegt, wie Facebook darauf kommen würde, dass es nicht mein richtiger Name sein könnte. „Zarahzeta“ nenne ich mich schon seit zig Jahren und ist mittlerweile mein eigener, geschützter und amtlich als Marke eingetragener Name, den kein anderer außer mir nutzen darf. Dieser Name ist auch nicht ungewöhnlich, da er sich aus 2 gängigen Namen, nämlich „Zarah“ und „Zeta“, zusammensetzt. Der von mir damals bei der Facebook-Anmeldung mit mir durchaus in Verbindung stehende, angegebene Nachname, unter dem ich ebenfalls bekannt bin, ist zwar selten, aber im Telefonbuch zu finden.

 

Es kann also nur so sein, dass Facebook ohne vorherige Überprüfung oder Befragung der Betroffenen entweder auf Verdacht oder auf Meldung eines anderen Nutzers oder nach Rastersuche mit einer von Facebook eigens er-stellten und zugelassenen Namensliste Nutzerkonten einfach deaktiviert. Gerade in letzter Zeit häufen sich immens die Fälle, in denen Accounts mit ungewöhnlichen oder seltenen Namen einfach von Facebook deaktiviert oder gar gesperrt werden.

 

Insbesondere Künstler mit Künstlernamen sind davon betroffen. Egal, aus welchem Genre sie kommen, die meis-ten von ihnen leben gerade auch im Alltag unter ihrem Künstlernamen und sind allen Freunden nur unter diesem Namen bekannt. Warum haben Künstler einen Künstlernamen? Weil sie den Künstlernamen in der Öffentlichkeit verkörpern, unter diesem real leben, sich vor allem damit identifizieren und nur mit diesem als Person in Verbindung gebracht werden und werden wollen.

 

Nun begab ich mich auf die lange Suche, wie ich die Angelegenheit klären konnte. Im Falle von Namensproblemen oder -änderungen gibt es bei Facebook zwei Kontaktformulare:

 

- eines im Falle einer Sperrung, welches ich nicht abschicken konnte, da immer wieder die Meldung kam, dass mein Account nicht gesperrt ist (es war ja nur deaktiviert)

- das andere für den Fall einer Namensänderung (bei z.B. Heirat etc.), aber ich wollte eigentlich ja gar nicht meinen Namen ändern, sondern das Problem erfahren und im Höchstfall das mit dem Nachnamen klären.

 

Diese Kontaktformulare kann man im Übrigen nur mit Vor- und Nachname versenden!

 

Ticket (Kontaktformular) Nr. 1:

 

Vor- und Nachname: Zarahzeta Merlin

beigefügte Ausweise: Zarahzeta-Namensurkunde, meine ID-card mit bürgerlichem Namen und eine pdf-Datei, in der ich noch einmal auf meinen Künstlernamen eingegangen bin und auf die Problematik mit dem Nachnamen hin-gewiesen hatte.

 

Das Ticket hatte ich dann also so verschickt. In einer sogenannten „Supportkonsole“ konnte ich den Verlauf verfol-gen. Dort stand in grün: „Deiner (!) Fall wird bearbeitet.“

 

Ca. 2 Tage später bekam ich von Facebook eine offensichtlich automatisierte Benachrichtigung, dass mein Fall nicht bearbeitet werden kann, da der beantragte Name (also „Zarahzeta Merlin“) nicht mit den eingereichten „Aus-weisen“ übereinstimmt. (Nein, kann ja auch nicht, wie ich bereits geschildert habe.) Offensichtlich hatte niemand meine pdf-Datei gelesen.

 

Ich habe dann das Ticket erneut geöffnet, diesmal immerhin mit der Option, etwas dazu schreiben zu können. Also Problem noch einmal geschildert und Ticket mit Nachweisen verschickt. Danach wurde in der Supportkonsole angezeigt: „Der Fall ist geschlossen“. Darunter stand, dass der Name derzeit leider nicht überprüft werden könnte, da er wohl die Namensstandards nicht erfüllen und eventuell Symbole, Nummern, ungewöhnliche Großschreibung, Zeichen oder Satzzeichen etc. oder die Namen von mehreren Personen, da Facebook-Konten zur individuellen Nutzung gedacht sei (?).

 

Als ich jetzt versucht habe, mich bei Facebook einzuloggen, kam zwar keine Deaktivierungsmeldung mehr, sondern ich sollte meinen dort plötzlich aufgeführten, bürgerlichen Namen, unter dem mich niemand kennt, bestätigen. Alter-nativ hätte ich die Möglichkeit, ein Kontaktformular zu schicken.

 

Bevor ich Ticket Nr. 2 losgeschickt habe, hatte ich mich noch einmal intensiv mit Facebook's Namensrichtlinien und zugelassenen Ausweisdokumenten beschäftigt: Mein Name enthält keine Sonderzeichen, ungewöhnliche Schreib-weisen, Titel, Beleidigungen etc., und es handelt sich nicht um einen Spitznamen. Mein Profil habe ich ausschließ-lich für den privaten Gebrauch genutzt, und ich habe zusätzlich für meine öffentliche künstlerische Tätigkeit eine sogenannte „Facebook-Seite“ erstellt. Passt also alles. Bleibt nur die Problematik mit dem Nachnamen.

 

Ticket (Kontaktformular) Nr. 2:

 

Vor- und Nachname: Zarah Zeta

während des Verlaufs insgesamt beigefügte und nach den Facebook-Richtlinien anerkannte Ausweise: Zarahzeta-Namensurkunde, Arbeitsbescheinigung und Mitarbeiterausweis, die meinen Namen „Zarahzeta“ ausweisen, und meine ID-card mit bürgerlichem Namen als Verifizierung

 

Ticket erneut verschickt. Supportkonsole zeigt zunächst an: „Deiner Fall wird bearbeitet.“ Dann folgt wenig später die automatisierte Benachrichtigung, dass der beantragte Name nicht mit den eingereichten „Ausweisen“ überein-stimmt (ja, weiß ich auch, da Zarahzeta schließlich zusammengeschrieben wird und mein Nachname nicht Zeta lau-tet) und ich keinen Identitätsnachweis geschickt hätte (?). In der Supportkonsole war nun sogar der rot gekenn-zeichnete Hinweis zu finden, dass man auf eine Antwort von mir warte!

 

Immerhin, ich hatte endlich die Hoffnung, dass meine Antwort auch gelesen bzw. mein Anliegen bearbeitet und eine Lösung gefunden wird, und habe noch einmal umfangreich mein Anliegen geschildert sowie mehrere Aus- und Nachweise an Facebook geschickt. Daraufhin wurde die Sperrung des Accounts aufgehoben, der Fall wurde ge-schlossen und mein Account war „lediglich“ deaktiviert, bis ich mich mit meinem „bürgerlichen“ Namen einloggen würde.

 

Da ich in diesem Deaktivierungs-/Sperrungszustand die ganze Zeit über keinen Zugriff auf meine öffentliche „Zarah-zeta“-Seite hatte, habe ich mich dann schließlich erst einmal völlig entnervt kurzfristig mit meinem für alle unbe-kannten und fremden „bürgerlichen“ Namen eingeloggen müssen, um mich zumindest um meine öffentliche Seite kümmern zu können. Ich habe danach allerdings mein Privatprofil wieder deaktiviert und werde es auch deaktiviert lassen, da mich keiner meiner Freunde unter meinem bürgerlichen Namen kennt (selbst ich nicht) und ich mich damit absolut nicht identifizieren kann.

 

Ticket (Kontaktformular) Nr. 3:

 

Vor- und Nachname: Zarahzeta Merlin

beigefügte und nach den Facebook-Richtlinien anerkannte Ausweise: 2 (!) Mitarbeiterausweise mit Foto, Geburts-datum und ausgewiesenem Namen „Zarahzeta Merlin“, 1 Arbeitsbescheinigung mit Geburtsdatum und ausgewie-senem Namen „Zarahzeta Merlin“ und meine ID-card mit bürgerlichem Namen, Foto und Geburtsdatum als Verifizierung.

 

Ticket verschickt. Supportkonsole zeigt an: „Deiner Fall wird bearbeitet.“

 

Ca. 2 Tage später bekam ich von Facebook die bereits bekannte automatisierte Benachrichtigung, dass der Name derzeit leider nicht überprüft werden könnte, da er wohl die Namensstandards nicht erfüllen und eventuell Symbole, Nummern, ungewöhnliche Großschreibung, Zeichen oder Satzzeichen etc. oder die Namen von mehreren Per- sonen, da Facebook-Konten zur individuellen Nutzung gedacht sei (??).

 

Letzteres ist ja wohl eher ein Witz. Damit wären ja Nutzer mit wirklich tausendfach vorkommenden Allerweltsnamen aufgeschmissen. Außerdem würden dann ja gerade ausgefallene, seltene Real- oder gar Wunschnamen zur Indivi-dualität beitragen.

 

Mir drängt sich auf jeden Fall der Verdacht auf, dass entweder diese Kontaktformulare ausschließlich von Com- putern bearbeitet werden, die strikt nach irgendeinem Muster vorgehen. Oder: die Formulare werden irgendwo auf der Welt von jemandem mit Knopfdruck bearbeitet, der vielleicht meine Sprache und somit nicht mein Problem versteht und vielleicht auch nicht alle amtlichen Formulare kennt. Fakt ist, dass ich von Facebook keine Antwort und Hilfestellung erhalten habe, und es offensichtlich auch so gewollt ist. Also (Kunden-)Nutzerservice = 0, wenn man bedenkt, dass Facebook nur durch seine Nutzer besteht.

 

Die Namenspolitik von Facebook ist so widersprüchlich und fast schon lustig, wenn es nicht so traurig wäre. Es heißt, dass die Namensrichtlinien von Facebook dafür da seien, um für die Sicherheit der Gemeinschaft zu sorgen. Aber durch diese sogenannte „Realnamenspolitik“ ist diese überhaupt nicht gesichert:

 

1. Die, die es darauf absehen und Ärger machen wollen, können sich jederzeit unter angeblichen Realnamen an-melden. Gerade erst vor Kurzem hat mir jemand erzählt, dass sie/er mehrere Fake-Accounts bei Facebook hat und diese extra nur mit Allerweltsnamen angelegt hat, gerade um sicherzugehen, dass sie/er nicht wegen des Namens deaktiviert wird.

 

2. Wenn es sich tatsächlich um Realnamen handelt, schützt dieses doch auch nicht davor, dass ein Account miss-braucht wird. Es wäre doch ganz einfach, dass, wenn ein Account, egal ob mit oder ohne Realname, negativ auffällt und tatsächlich eine sogenannte Gefahr für die Gemeinschaft darstellt, einfach gesperrt wird. Des Weiteren gibt es für alle Nutzer die Melde- und Blockoption.

 

3. Außerdem, wie & durch wen wird beurteilt, ob es sich bei Accountnamen um Realnamen handelt oder nicht? Es werden offensichtlich ungewöhnliche und/oder seltene (auch seltsame) Namen herausgefiltert, und die Betroffenen werden gezwungen, sich auszuweisen. Dieses grenzt mit Verlaub an Diskriminierung. Um überhaupt Fake- Accounts vermeiden zu können, müssten sich letztendlich alle Nutzer, auch gerade die mit Allerweltsnamen, ausweisen. Der Datenschutz lässt grüßen!

 

4. Warum möchten denn einige lieber unter einem Wunschnamen kommunizieren und/oder leben? Vielleicht, weil sie ihren eigenen Namen nicht mögen, sie vielleicht deswegen gehänselt werden, oder weil sie aufgrund ihres Namens nicht mit jemandem oder etwas in Verbindung gebracht werden möchten? Eventuell gibt es prominente Familienmitglieder, so dass aus Schutzgründen ein Wunsch- bzw. Alternativname angelegt wird, um trotzdem unbehelligt mit Freunden und Familie kommunizieren zu können. Vielleicht gibt es familiäre Probleme oder Trennungsschwierigkeiten? Eventuell hatten sie in der Vergangenheit Schwierigkeiten durch Mobbing oder irgend-ein Vergehen und möchten damit nicht mehr in Verbindung gebracht werden und zur Ruhe kommen? Es könnte auch aus Glaubensgründen sein. Oder sie gehören zu irgendwelchen Randgruppen. Die meisten dieser Menschen identifizieren sich ganz einfach mit dem Wunschnamen und sollen jetzt gezwungen werden, in ihr „altes“ Leben zurückzufallen? Es gibt also sehr viele unterschiedliche Gründe für einen Wunschnamen und weder bestimmte Randgruppen oder Interessengemeinschaften noch irgendwer sonst sollte unterschiedlich bevorzugt behandelt oder benachteiligt werden. Aber Facebook macht ja offensichtlich neuerdings hier Unterschiede und entscheidet, wer eine Ausnahme bekommt und wer nicht.

 

5. Die Frage hatte ich bereits gestellt: Warum haben Künstler einen Künstlernamen? Weil sie, so wie ich, den Künstlernamen in der Öffentlichkeit verkörpern, unter diesem real leben und arbeiten, sich damit identifizieren und für Freunde unter diesem bekannt sind, von diesen so genannt und nur mit diesem als Person in Verbindung gebracht werden und gebracht werden wollen. Gerade die Künstler, die öffentlich und jederzeit identifizierbar sind, sollen ihren realen, bürgerlichen Namen angeben, unter denen sie niemand kennt? (Ich bezweifele auch ganz stark, dass irgendwelche Künstler daran interessiert sind, auf Facebook „herumzufaken oder -trollen“, was ja für das Image und die Karriere nicht sehr förderlich wäre). Hinzu kommt, dass gerade hier ganz aktuell Ausnahmen für bestimmte, sogenannte Randgruppen von Facebook eingeräumt wurden. Es kann ja wohl nicht sein, dass auch hier Unterschiede von Facebook gemacht werden, und nur Künstler oder Randgruppen, die von Facebook nach eige-nen Kriterien akzeptiert werden, einen Account mit Wunsch- bzw. Künstlernamen anlegen dürfen, in einigen Fällen sogar, um gerade deren bürgerliche Identität zu verschleiern?

 

6. Der Irrsinn der Realnamenspolitik wird spätestens dadurch klar, wenn man bedenkt, dass laut den Namens-richtlinien von Facebook der Name (also auch Realnamen) nur alle 60 Tage wieder geändert werden darf (?). Face-book erlaubt damit also doch die Angabe von Wunschnamen, aber nur alle 60 Tage.

 

7. Es gibt Länder, in denen Menschen keine Nachnamen haben. Was sollen diese Menschen machen, wenn sie nun in Deutschland leben und sich bei Facebook anmelden wollen? Geht halt nicht ohne Nachname!

 

8. Interessant ist, dass alle meine Kontaktformulare offensichtlich automatisiert vom „Facebook-Team“ beantwortet wurden und immer mit den gleichen männlichen Vornamen (in meinem Fall insgesamt drei an der Zahl) „unter-schrieben“ waren. Zum ersten wäre es sehr nett, wenn ich mich schon mit vollem Namen ausweisen muss, wenigs-tens auch das Facebook-Team aus realen Personen mit vollem Namen bestehen und auftreten würde, damit ich überhaupt weiß, wer mein Ansprechpartner ist bzw. mein Anliegen bearbeitet. Soviel ich weiß, muss bei jedem Sachbearbeiter oder Beamten, dem ich darüber hinaus auch noch einen Ausweis vorlege, sein eigener voller Na-men für mich nachvollziehbar sein. Im Zweifel muss sich dieser auch ausweisen können. Außerdem habe ich es in meinem Fall anscheinend mit drei unterschiedlichen Facebook-Teammitgliedern (real sei mal dahingestellt) zu tun, die alle die gleichen Antworten senden.

 

9. Warum werden eigentlich nicht Künstler- oder auch Wunschnamen zugelassen, wenn die Identität durch die öf-fentliche Tätigkeit und/oder durch Vorlage der ID-card bekannt und jederzeit nachvollziehbar ist?

 

Ich finde das Vorgehen von Facebook mehr als bedenklich:

- Menschen werden gezwungen, sich auszuweisen, damit sie nicht den sozialen Kontakt zu ihren Freunden verlieren.

- Es werden fadenscheinige Gründe vorgeschoben, um offensichtlich ganz einfach an Daten heranzukommen.

- Die Namenspolitik ist nicht nachvollziehbar (bis auf natürlich anstößige oder beleidigende Begriffe in dem Namen).

- Eine Kontaktaufnahme zu Facebook ist nur über diese Kontaktformulare möglich, die automatisiert beantwortet werden. Eine Problemlösung ist somit quasi unmöglich. Man bekommt keinen Hinweis, was eigentlich beanstandet wird. In meinem Fall wurde sogar einmal behauptet, dass ich keinen Identifikationsnachweis beigefügt hätte, ob-wohl ich meine ID-card beigefügt hatte. Sinn und Zweck wird vermutlich sein, dass Betroffene verzweifelt weitere Unterlagen an Facebook senden.

- Für Künstler mit Künstlernamen ist Facebook privat nicht nutzbar. Facebook hat mich mit seinem Vorgehen als Künstlerin von meinem Privatleben abgenabelt.

- Es werden Unterschiede und willkürlich Ausnahmen gemacht und somit Personen oder bestimmte Gruppierungen bevor- bzw. benachteiligt.

 

Mein Privatprofil wird solange deaktiviert bleiben, bis ich meinen eigenen Namen benutzen darf, mit dem ich lebe und mich identifiziere. Ob Facebook überhaupt noch nach dem Ganzen hier eine Option für mich ist, bleibt dahingestellt.

 

 

20.06.15: Update!

 

Facebook? Nein danke!!!

Mein Privatprofil auf Facebook hat sich endgültig erledigt!

 

Wie ich bereits erwähnt hatte, darf man laut der Namenspolitik von Facebook alle 60 Tage den Namen ändern. (Über Sinn und Unsinn braucht man hier gar nicht erst nachzudenken.)

 

In meinem Fall wurde ich vor 60 Tagen gezwungen, mein Privatprofil mit meinem (noch) bürgerlichen Namen zu ve-rifizieren. Obwohl ich meinen Künstlernamen mehrfach nachgewiesen und von Facebook zugelassene „Ausweise“ vorgelegt habe (siehe oben), konnte ich mich seitdem nur mit dem bürgerlichen Namen einloggen.

 

In den Einstellungen, wo man die Namensänderung vornehmen kann, war vermerkt, dass ich den Namen erst nach 60 Tagen wieder ändern kann, da ich ihn schließlich gerade erst geändert hätte (wohlgemerkt: Facebook selbst hat meinen Namen geändert und nicht ich!).

 

Mein Privatprofil war bekanntlich somit für mich nicht mehr nutzbar, und ich habe es deaktiviert.

 

Nachdem nun die 60 Tage von Facebook abgelaufen sind, habe ich mein Benutzerkonto wieder reaktiviert, um mei-nen Accountnamen wieder in meinen zu mir gehörenden Künstlernamen zu ändern. In den Einstellungen ist aller-dings jetzt der Eintrag zu finden, dass ich den Namen nicht ändern darf, da ich ihn schon zu oft geändert hätte und/ oder ich von Facebook aufgefordert worden bin, mein Konto zu verifizieren! (???)

 

Das ist ja wohl jetzt das Allerletzte! Aber so nicht, Facebook. Ich verzichte auf mein Privatprofil! (Im Übrigen bin ich nicht die Einzige, denn mit mir haben aus Protest auch schon andere ihr Privataccount deaktiviert.)

 

Ich persönlich denke, dass Facebook irgendwann (vielleicht in ein paar Jahren) die Namenspolitik ändern wird, da mittlerweile sehr viele Menschen darüber verärgert sind. Das wird mir und sicherlich auch den anderen dann aber egal sein. :)

 

 

19.12.15: Update!

 

Ich finde es echt erstaunlich, wie lange Facebook schon damit durchkommt und Millionen von Nutzern das freiwillig mitmachen und akzeptieren, dass ihre Daten fröhlich gesammelt werden. Die Möglichkeit, aus sicherheits-technischen Gründen eine gewisse Anonymität durch Namensschutz zu behalten und trotzdem soziale Kontakte zu knüpfen & zu pflegen ist doch völlig nachvollziehbar und vor allem technisch umsetzbar. Aber Facebook verdreht ja die Tatsachen und schiebt gerade die Sicherheit vor, weswegen unbedingt öffentlich Realnamen (obwohl diese für Facebook intern jederzeit überprüfbar wären und viele bereits überprüft worden sind) benutzt werden müssen. Vor ein paar Tagen hat sich Facebook dahingehend wieder einmal geäußert, dass es gerade für Randgruppen und Künstlern die Namenspolitik gelockert hätte, und es mit Hilfe von verschiedenen Dokumenten möglich wäre, z.B. einen Künstlernamen zu benutzen. Dass das knallhart gelogen ist, hat man bei mir trotz sämtlicher Nachweise gesehen. Außerdem frage ich mich, wie in manchen Fällen eine Person, die aus was für Gründen auch immer im Privatleben unter einer völlig anderen Identität lebt, die aber nicht mit der Arbeitswelt vereinbar ist, irgendwelche Dokumente, Zeugnisse etc. herbeizaubern soll?

 

Wieviele Privatsphärenverletzungen, Mobbingfälle, Diskriminierungen müssen eigentlich noch passieren, bis auch der Letzte begreift, wie unsinnig und vielleicht sogar gefährlich die Realnamenspolitik von Facebook ist?

 

©Zarahzeta®

 

 Textanker

 

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *  * * * * * * * * * * * * * * * * * *

 

 

 

Facebook = Datensammler vs. Datenschutz

Datensammler Facebook? Nein, Danke!!!

 

Facebook ist die einzige soziale Plattform, bei der es neben der „normalen Datensammlung“ auch noch eine soge-nannte Klarnamenpflicht gibt, die als angebliche Schutzmaßnahme für die Facebook-Gemeinschaft vorgeschoben wird. Ich habe bereits vorab ausführlich darüber berichtet, wie irrsinnig diese Klarnamenpflicht ist und wie Facebook dabei mit seinen Nutzern umgeht.

 

Facebook schiebt diese eigens kreierte Namenspolitik vor, um Nutzerkonten, deren Namen künstlich, ungewöhnlich oder gar lustig klingen (wohlbemerkt: die Auslegung und Beurteilung liegt ganz alleine bei Facebook), zunächst zu deaktivieren. Der Betroffene erhält dann beim Anmeldeversuch eine Benachrichtigung, dass wahrscheinlich der Nutzername nicht richtig sei, eine Belehrung über die Klarnamenpflicht und eine Aufforderung, einen anderen Namen anzugeben.

 

Der Betroffene kann sich nicht mehr unter seinem Namen einloggen, da der ursprüngliche Nutzername, egal ob richtig oder nicht, nicht mehr eingegeben werden kann. Eine direkte Kontaktaufnahme zu Facebook ist nicht mög-lich, um die Angelegenheit zu klären. Es bleibt nur die Option, mit einem sogenannten „Kontakt“-formular (ohne die Möglichkeit, mit Facebook selbst Kontakt aufzunehmen) quasi „blind“ Dokumente an Facebook zu senden, um den eigenen Nutzernamen zu verifizieren.

 

Da viele Personen betroffen sind, bei denen es sich tatsächlich um ihren bürgerlichen Namen oder verifizierten Künstlernamen handelt, und diese ihre sozialen Kontakte auf Facebook nicht verlieren möchten, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihren Personalausweis und gegebenenfalls andere Dokumente wie z.B. Mitarbeiterausweise, Urkunden, Arbeitsverträge, etc. per „Kontakt“-formular, also e-mail (!), als Nachweis vorzulegen, da ansonsten das Nutzerkonto deaktiviert bleibt.

 

Facebook kommt so ganz geschickt an private Daten, Personalausweisfotos und hochempfindliche Dokumente, was aus meiner Sicht datenschutzrechtlich mehr als bedenklich ist. Diese Dokumente landen dann irgendwo, und ob diese, wie von Facebook angegeben, tatsächlich im Anschluss vernichtet werden, bleibt zweifelhaft. Außerdem stellt die Übersendung derartiger Dokumente per e-mail ein großes Sicherheitsrisiko dar.

 

Hinzu kommen noch gesammelte Daten wie die e-mail-Adresse und neuerdings bei einer Neuanmeldung abver-langte Telefonnummer als Pflichtangaben. Zusammen mit den im Profil freiwillig angegebenen Hobbies, Wohnort, „Gefällt mir“-Angaben über Musik, Filme, Serien, Bücher, geschriebenen Kommentaren, persönlichen Nachrichten, Fotos, allen gesetzten „Likes“, etc. ist die volle Identität des Betroffenen (und auch gegebenenfalls dessen Umfeld) nebst allen Vorlieben, also ein perfektes Konsumentenprofil, erfasst. (Es wäre darüber hinaus jetzt nur noch eine Kleinigkeit, die richtige Adresse festzustellen.)

 

Ganz abgesehen von der riesigen Datensammlung und in gewisser Weise auch damit verbundener Kontrolle über die Nutzer, werden Personen mit ungewöhnlichen Namen von Facebook diskriminiert, deren Nutzerkonten dann einfach deaktiviert werden, obwohl es sich in vielen Fällen um authentische Namen oder aber auch verifizierte Künstlernamen handelt.

 

Gerade im Falle von Künstlern und Angehörigen von Randgruppen akzeptiert Facebook nur willkürlich bzw. nur in Verbindung mit öffentlichem Druck Künstlernamen, obwohl Dokumente zur Verifizierung und Identifizierung vor-gelegt werden. Obwohl niemand sie unter ihrem bürgerlichen Namen kennt und sie sich damit auch nicht identi-fizieren können, will Facebook die Betroffenen trotzdem dazu zwingen, ihr Nutzerkonto unter ihrem bürgerlichen Namen weiterzuführen (um so natürlich besser ein privates Konsumentenprofil erstellen zu können). Bereits sehr viele Künstler sowie Angehörige von Randgruppen, die dieses Vorgehen nicht mitmachen wollen oder auch nicht können, mussten ihre privaten Identitäten (und eventuell auch Schutzidentitäten) auf Facebook aufgeben. Auch ich habe bekanntlich mein Privatprofil gelöscht.

 

Ich bin überzeugt davon, dass, wenn alle Nutzer mit den ungewöhnlichen Namen (bei denen ein angeblicher Ver-dachtsmoment eines „Fake“-Accounts noch begründet werden könnte) sowie Künstler „abgearbeitet“ worden sind, Facebook dazu übergehen wird, alle restlichen Nutzer, auch die mit Allerweltsnamen, sich ausweisen zu lassen, um deren Identitäten und Profile ebenfalls voll zu erfassen. Natürlich nur zur Sicherheit der Facebook-Gemeinschaft.

 

Ich kann abschließend nur noch einmal sagen: Datensammler Facebook? Nein, Danke!!!

 

 

Update 31.07.15: Der Datenschutz lässt tatsächlich grüßen!


Der Druck auf Facebook wird offensichtlich immer größer.

Facebook hatte bereits in den USA diversen Ärger wegen der Klarnamen-Pflicht und lässt angeblich seit Ende letzten Jahres zumindest dort unter Vorlage entsprechender Belege „authentische“ Namen zu (also Künstler-, Kurz- und Spitznamen, unter denen die Betroffenen nachweislich auch im Alltag leben). Allerdings ist diese abgeänderte Namenspolitik bisher wohl in den wenigstens Fällen in die Praxis umgesetzt worden, zumindest hier in Deutsch-land, wie man nicht nur in meinem Fall sehen kann.

Nicht nur, dass überhaupt die Klarnamen-Pflicht von Facebook völlig irrsinnig ist und ein Benutzerkonto alleine bei „Verdacht“, dass der Nutzername eventuell nicht stimmen könnte (weil er vielleicht selten oder lustig klingt, einem Prominentennamen ähnelt oder sogar gleicht), ohne vorherige Überprüfung einfach deaktiviert wird. Es gibt bei Facebook hierfür sogar eine Fake-Account-Meldefunktion, bei der andere User ein Nutzerkonto melden können und sogar sollen.

An dieser Stelle lasse ich die möglichen Beweggründe derartiger User einfach einmal unkommentiert. Allerdings scheint hier Facebook auf Denunziantentum und Diskriminierung zu setzen und sich eigene Trolle heranzuzüchten. Gerade erst wieder vor Kurzem gab es große Empörungen und Protestwellen aus den Reihen von sogenannten Randgruppen, wo gerade die Betroffenen mit ihren eigens zugelegten (Schutz-)Identitäten ständig von der De- aktivierung oder gar Sperrung ihres Nutzerkontos betroffen waren, weil andere User sie gemeldet hatten. Aber auch viele andere Nutzer sind davon betroffen, die gemeldet werden und plötzlich in der Beweispflicht stehen..

Noch viel schwerwiegender ist die Tatsache, dass der Nutzer eines deaktivierten Kontos (was, wie bereits erwähnt, jedem jederzeit passieren kann) sich ausweisen muss, um das Nutzerkonto wieder zu aktivieren, auch wenn sein Name „bürgerlich“ oder „authentisch“ ist.

Im Falle eines verifizierten „authentischen“ Namens (also z.B. nachgewiesene Künstlernamen) ignoriert Facebook nicht selten einfach die gemäß der Facebook-Namensrichtlinien vorgelegten Dokumente, verstößt somit gegen die eigenen Regeln und zwingt den Betroffenen, sich trotzdem mit seinem bürgerlichen Namen einzuloggen, damit dieser überhaupt erst einmal wieder Zugriff auf das Nutzerkonto hat.

Das hat allerdings nicht nur zur Folge, dass nach dem Einloggen der „bürgerliche“ Name für alle Facebook-Nutzer in der Freundesliste, aber auch über die Suchfunktion nebst z.B. Profilbild und alle öffentlich geschalteten Inhalte sichtbar ist, ohne dass der Betroffene etwas dagegen tun kann. Dieser zwangsweise auferlegte „bürgerliche“ Name kann überhaupt nicht mehr geändert werden und dem Betroffenen bleibt im Zweifel nur noch, das Konto zu deak-tivieren oder ganz zu löschen!

Die Kritik an der Facebook-Namenspolitik ist inzwischen sehr laut geworden, und bereits seit einiger Zeit versuchen Datenschützer in Deutschland gegen Facebook's Namenspolitik vorzugehen, da das Agieren von Facebook hier datenschutzrechtlich unzulässig ist und vor allem auch gegen die Persönlichkeitssrechte im Internet verstößt.

Gerade ganz aktuell hat der Datenschutzbeauftragte aus Hamburg Facebook eine Verwaltungsanordnung zukom- men lassen, gegen die sich Facebook nun beim Verwaltungsgericht zu wehren hat. Ich bin gespannt, drücke die Daumen und werde auf jeden Fall berichten.

Facebook tut natürlich wie immer ganz unschuldig, gar enttäuscht, denn schließlich geschähe alles nur für die Sicherheit der Facebook-Gemeinschaft. Außerdem würde das alles nicht passieren, wenn alle der Klarnamen-Pflicht nachkommen würden. Und überhaupt unterliege man nicht dem Deutschen Datenschutzgesetz …

 

 

Update August 2015:

 

Kieler Datenschützer melden sich erneut, die nicht den Kampf gegen Facebook aufgeben wollen, da sie das Vorge-hen von Facebook weitestgehend für datenschutzrechtlich unzulässig halten.

©Zarahzeta®

 

 Textanker

 

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *  * * * * * * * * * * * * * * * * * *

 

 

 

Eine kleine Facebook-Anekdote am Rande. :)

Ich bin mit meinem Freund Gid gestern zu einer kleinen Bankfiliale in meiner Nähe gegangen, um Geld vom Automaten abzuheben. Nun war ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt das Gerät defekt, und wir mussten uns an die doch aus einigen Leuten bestehenden Warteschlange an dem einzigen, geöffneten Bankschalter stellen.

 

Nach kurzer Zeit kam eine weitere Kundin in die Bank. Eine blonde, ältere Frau mit einem Smartphone am Ohr, die dann aber im Foyer der Bank stehen blieb, um ihr Telefongespräch fortzuführen. Dabei schien sie es nicht im ge-ringsten zu interessieren, dass jeder um sie herum das Gespräch mithören konnte, ob er wollte oder nicht:

 

Sie würde ja nun dieses neue Spiel auf Facebook spielen. Das Spiel sei ganz lustig, aber stören würde sie, dass dort jeder ihren Namen und ihr Geburtsdatum sehen könnte. Das wäre nicht so toll, alleine wegen der Daten.

„Nee. Man loggt sich ganz normal bei Facebook ein, und dann steht da automatisch mein Name und Geburts-datum. … Genau! …. Ja, auch mein Geburtsdatum. … Ja, kann jeder sehen, auch im Spiel. …“

Offensichtlich bot ihre Gesprächspartnerin „Manuela“ an, ihr bei den Einstellungsoptionen zu helfen.

„Das wäre ganz, ganz lieb von Dir, wenn Du …. Genau! … Einfach mal schauen, ob man das ändern kann. … Ja, einfach mit meinem Namen einloggen und dann musst Du (leider Genuschel) eingeben. … Das kannst Du sonst auch (leider Genuschel) finden. … Genau! … Weißt Du, Folina wollte das nämlich am Wochenende auch mal aus-probieren. … Was ja auch ganz witzig ist, unten links wird Dein Bild angezeigt. … Nein, unten links. … Du kannst das Bild auch von den anderen sehen, also wohl von jedem, der mitspielt. … Echt witzig. …“

Dann erfuhren wir noch, dass sie gleich zur Krankenmassage müsse, sie nur noch € 21,00 dabei hätte. Und so eine sei sie schließlich ja nicht.

 

Was sie mit Letzterem nun genau meinte, weiß ich leider nicht. Das Passwort bzw. wo man es finden konnte, hatten ich und Gid aufgrund ihres Genuschels nicht verstehen können. Das bei der Frau direkt in der Nähe stehende Pärchen hatte da vielleicht mehr „Glück“. Ich musste allerdings auch nicht länger zuhören, da es mittlerweile einige Diskussionen am Bankschalter mit einer sichtlich schlecht gelaunten Bankangestellten gab.

 

Eine Frau, die Geld von dem Automaten holen wollte, musste sich trotz Bankkarte ausweisen, da sie nicht Kundin in der dortigen Bankfiliale war. Das sei jetzt neu. Es gäbe neue Richtlinien.

 

Ein Mann, der Kunde der Bank war, und ebenfalls eigentlich zum Automaten wollte, sollte bei der Bankangestellten seine PIN angeben. Er bekundete seinen Unmut, da sie ja schon seine Bankkarte hätte und die PIN nur für den Automaten sei. (Ich persönlich habe an einem Bankschalter auch noch nie meine PIN angeben müssen, sondern zusammen mit der Bankkarte meinen Ausweis vorgelegt, um mein Geld ausgezahlt zu bekommen.) Sie sagte ihm, dass ihr die Bankkarte nicht reichen würde.

 

Nun waren wir an der Reihe. Ich bin zwar Kundin dort, wollte in dem Fall allerdings Geld von einer anderen Bank aus der sogenannten Cash Group abheben. Da wurde mir von der Angestellten eröffnet, dass dieses nur über den Automaten möglich sei. Dieser sei ja nun aber defekt und am Bankschalter könnte sie nichts auszahlen.

 

Mal ganz abgesehen von meinem heißgeliebten Thema „Smartphones“ ^^ und einer weiteren kundenunfreund-lichen Erfahrung, die ich an dem Tag erleben durfte, ist mir etwas weiteres durch den Kopf gegangen:

 

Was rege ich mich eigentlich über Facebook und Datenschutz auf, wenn so viele Menschen freiwillig gedankenlos und naiv persönliche Details dort und in anderen sozialen Netzwerken oder lauthals via Smartphone der Öffent-lichkeit preisgegeben, ganz zu schweigen von dem vorherrschenden Online-Wahnsinn in inzwischen eigentlich allen Lebensbereichen.

©Zarahzeta®

 

Textanker

 ____________________________________________________

 

 

 

Allgemeines zum Thema "Facebook":

Seifenblase auf Wasseroberfläche

Social media ist ein Thema für sich. Hier geht es speziell um Fa-cebook und meine Erfahrung damit als Künstlerin bzw. speziell mit meinem Künstlernamen und der Namenspolitik von Face-book.

 

Meinem doch etwas sehr ausführlichen Erfahrungsbericht habe ich auch noch ein kleines, Alltagserlebnis hinzugefügt, das unter anderem im Zusammenhang mit Facebook steht und zum Schmunzeln anregen soll, aber auch zum Nachdenken gedacht ist.

 

L.G. Zarahzeta

 

 

©Zarahzeta2022

   

 

 ____________________________________________________